SCHMETZ Nadeln für Schiffli-Stickerei

SCHMETZ Schiffli-Nadeln – die perfekten Nadeln für perfekte Ergebnisse bei der Schiffli-Stickerei

Schiffli-Stickerei ist eine Schweizer Erfindung: „Schiffli“ ist das Schweizer Wort für Schiffchen. 1863 entwickelte Isaak Gröbli in der schweizerischen Stadt St. Gallen die erste Schiffli-Maschine. Heutzutage wird Schiffli-Stickerei überwiegend in Asien und in der Türkei hergestellt.

In der Schiffli-Stickerei werden hochwertige Erzeugnisse hergestellt. Sie wird im Bereich exklusiver Bekleidung angewendet, wie beispielsweise bei der Spitzenherstellung für Unterwäsche, Braut- und Abendmode, sowie auf dem Gebiet der Heimtextilien, etwa für Vorhänge, Tischdecken und andere Wohnaccessoires.

Bei der Herstellung von Schiffli-Stickereien müssen viele Faktoren berücksichtigt werden. Nur wenn sie alle präzise koordiniert werden, erhält man eine perfekte Schiffli-Stickerei von hoher Qualität. Um eine reibungslose und erfolgreiche Produktion zu gewährleisten müssen daher alle Faktoren, die die Produktion beeinflussen, wie Material, Nadel, Faden und Maschineneinstellung, sorgfältig aufeinander abgestimmt und regelmäßig überprüft werden. Wird ein Faktor verändert, sollte man in jedem Fall die anderen überprüfen.

 

Spezielle Nadelsysteme in der Schiffli-Stickerei

Es sind heutzutage, neben einigen ganz besonderen Typen, hauptsächlich zwei verschiedene Schiffli-Systeme im Einsatz. Der Kenner spricht von zwei grundsätzlich verschiedenen Maschinentypen und Nadelsystemen:

  • Nadeln für Schiffli-Maschinen des Systems Plauen
  • Nadeln für Schiffli-Maschinen des Systems Saurer

 

Hauptunterschiede zwischen den hier genannten Nadelsystemen ist die Position (Winkel) der Kolbenfläche in Bezug auf die Einfädelrichtung und der Kolbendurchmesser der Nadel. In beiden Systemen (Plauen und Saurer) gibt es sowohl Nadeln für normale Stickmaschinen, bei denen alle Nadeln in einer Nadelaufnahme befestigt werden, als auch Nadeln für Stickmaschinen mit Farbwechsel, bei denen die Nadeln in einzelnen Nadelstangen fixiert werden. Der einzige Unterschied zwischen diesen beiden Nadelvarianten ist der Kolbendurchmesser. In der Nadelsystembezeichnung für Farbwechselmaschinen wird das "S" für "Schiffli" weggelassen und der Systembezeichnung eine "0" vorangestellt, z.B. 854 S für normale und 0854 für Farbwechselmaschinen. Die Position der Kolbenfläche, die Länge der Nadel von Kolbenstirn bis Anfang Öhr sowie die Gesamtnadellänge bleiben gleich.

 

Nadelsystem 854 S nach Plauen

Dieses Nadelsystem wird in Schiffli-Maschinen des Systems Plauen eingesetzt; System 854 S für normale und System 0854 für Farbwechselmaschinen. Die Nadeln des Systems 854 S TOP sind in ihrer Länge von der Kolbenstirn bis Öhr 4 mm länger und werden daher für Maschinen mit größeren TOP-Schiffchen verwendet.

 

Anwendung in der Schiffli-Industrie: für Schiffli-Maschinen des Systems Plauen, hergestellt von Zangs (Deutschland), Hiraoka (Japan), Comerio Ercole (Italien), Metalmeccanica (Italien), Wems (Japan)

 
 

Nadelsystem 110 S nach Saurer

Dieses Nadelsystem wird in Schiffli-Maschinen des Systems Saurer eingesetzt; System 110 S in normalen Maschinen, 0110 in Farbwechselmaschinen und System 110 S TOP in Maschinen mit TOP-Schiffchen.

 

Anwendung in der Schiffli-Industrie: für Schiffli-Maschinen des Systems Saurer, hergestellt von Saurer, Lässer (Schweiz)

 
 

Nadelsystem L 83 TOP nach Lässer

Das Nadelsystem L 83 TOP wird in Maschinen der Firma Lässer aus der Schweiz eingesetzt. Hierbei handelt es sich um eine Kombination der Einfädelrichtung (und damit der Kolbenfläche) nach dem Plauener System (854 S) und des Kolbendurchmessers nach dem Saurer System (110 S). Dieses System wird nur in der TOP-Ausführung hergestellt, daher wird es auch häufig einfach als L 83 bezeichnet.

 

Anwendung in der Schiffli-Industrie: für Schiffli-Maschinen von Lässer

 
 

Finden Sie die richtige Nadel, um Materialbeschädigungen zu vermeiden und nutzen Sie unsere Spezialspitzen

Die Spitze "Normal" R

Die Vorteile der R-Spitze:

  • Am besten geeignet für unkritische Stoffe
  • Genaues Einstechen, auch in dichtes Material
  • Genaue Randlinien der Schiffli-Stickerei

 
 
 

Die Spitze „NORMAL“ R ist sehr schlank und rund. Üblicherweise verwendet man die normale R-Spitze für unkritische Gewebe und Vliesstoffe, bei denen ein exaktes Durchdringen der Materialien erforderlich ist. Sollten jedoch Beschädigungen durch das Durchstechen von Gewebefäden auftreten, empfehlen wir die Verwendung der mittleren Kugelspitze SUK oder für gröbere Grundmaterialien die Spezialspitze für die Schiffli-Stickerei STR.

 
 

Die mittlere Kugelspitze SUK

Die Vorteile der SUK-Spitze:

  • Am besten geeignet für gestrickte Stoffe
  • Höhere Verdrängungswirkung im Vergleich zur R-Spitze
  • Geringere Einstichkräfte im Vergleich zur R-Spitze
  • Verhinderung von Materialbeschädigungen

 
 
 

Die mittlere Kugelspitze SUK ist leicht abgerundet. Die abgerundete Spitze verdrängt die Fäden von Stoffen und gleitet durch das Material ohne es zu beschädigen. Damit eignet sich die SUK-Kugelspitze besonders für die Arbeit mit feinen Strickwaren oder Tüll.

 
 

Die spezielle Kugelspitze STR

Die Vorteile der STR-Spitze:

  • Am besten geeignet für grobe Tüll- oder Netzstoffe
  • Noch höhere Verdrängungswirkung als die SUK-Spitze
  • Noch geringere Einstichkräfte als die SUK-Spitze
  • Verhinderung von Materialbeschädigungen

 
 
 

Die spezielle Kugelspitze STR zum Schiffli-Sticken ist runder als die mittlere Kugelspitze SUK und hat daher eine noch bessere Verdrängungswirkung als die SUK-Spitze. Wir empfehlen die Verwendung einer STR-Spitze für sehr grobes Material, wie Netzgewebe oder grobe Strickstoffe und wenn dickere Materialfäden während des Eindringens verdrängt werden müssen, um Materialschäden zu vermeiden.

 
 

Farbcodierung – Nadelidentifikation leichtgemacht

Um Nadeldicke und Spitzenform leicht und schnell zu erkennen, werden SCHMETZ Schiffli-Nadeln mit einem Farbcode versehen. Dieser wird im unteren Bereich auf der Kolbenfläche aufgedruckt. Dank des Farbcodes kann der Maschinenbediener auf einen Blick erkennen, ob alle Nadeln in der Maschine dieselben Eigenschaften in Bezug auf Nadeldicke und Spitzenform aufweisen.

 


Von der Spitze aus gesehen, zeigt die erste Farbmarkierung die Nadeldicke an. Die zweite Farbe gibt Auskunft über die Spitzenform. Eine dritte Farbe kommt nur im Falle spezieller Ausführungen hinzu.

Die Standardausführung und Nadeln mit der Spitze "Normal" für übliche, unkritische Materialien werden nicht speziell gekennzeichnet.

Die folgenden beiden Abbildungen zeigen eine SCHMETZ Schiffli-Nadel aus zwei verschiedenen Perspektiven (blaue Farbmarkierung: Nadeldicke NM 90; rote Farbmarkierung: SUK-Spitze):

 
 
 

Die Vorteile der Farbcodierung:

  • Schnelle Identifizierung von Nadeldicke und Spitzenart
  • Vermeiden von Falschauswahl beim Austausch von Nadeln
  • Reibungsloser und störungsfreier Nadelwechsel
  • Erstklassige Qualität der bestickten Produkte
  • Wirtschaftliche Produktion

 

SCHMETZ Nadeln mit Spezialgeometrie SA für sehr schwere Garne oder Spezialeffektgarne wie Lurex

Nadelsysteme mit der Zusatzbezeichnung SA bezeichnen Nadeln mit extrem breitem Öhr für sehr schwere Stickgarne. Verglichen mit dem Standardöhr ist das SA-Öhr etwa 20 % breiter.

 

Die Vorteile des SA-Öhrs:

  • Einfaches Einfädeln
  • Optimierte Fadenführung durch weniger Reibung
  • Weniger Beschädigungen des Stickfadens
  • Weniger Fadenbrüche
  • Minimierung von Reparaturarbeiten

 
 
 

Die SCHMETZ Lösung für Reparaturarbeiten von Schiffli-Stickereien – Die 130 N Nachstick- und die DBXK5 Nadel

Auch wenn im Produktionsprozess größte Sorgfalt angewandt wird, kommt es immer wieder vor, dass Schiffli-Stickereien nachgearbeitet werden müssen. Beispielsweise kann es durch Fadenbrüche während des Stickens zu Fehlstichen und fehlerhaften Schiffli-Stickereien kommen.

 
 

SCHMETZ 130 N Nachstick-Nadel (Topstitch Needle)

Die 130 N wird in der Regel in industriell genutzten Haushaltsmaschinen eingesetzt und hat ein extra langes Öhr. Die Öhrlänge von 2 mm bleibt bei allen Nadeldicken gleich. Die Nadel hat einen Flachkolben.

 
 
 

Die Vorteile der SCHMETZ 130 N:

  • Langes Öhr für leichteres Einfädeln von Stickgarnen
  • Minimierte Beschädigungen an Stickgarnen durch weniger Reibung im Öhr zur Verhinderung von Fadenbrüchen
  • Immer exakt gleiche Positionierung der Nadel in der Nadelstange dank Flachkolben

 
 

SCHMETZ DBXK5

Die SCHMETZ DBXK5 wird normalerweise in speziellen Industriemaschinen eingesetzt, um Fehlstiche auszugleichen. Das Öhr ist im Verhältnis zur Nadeldicke 2NM größer, d.h. bei einer Nadel in NM/SIZE 70/10 entspricht das Nadelöhr z.B. dem Öhr einer Nadel in NM/SIZE 90/14. Die Nadel hat eine Erhöhung zwischen dem Öhr und der Hohlkehle und hat einen konischen Schaft.

 
 
 

Die Vorteile der SCHMETZ DBXK5:

  • Größeres Öhr für reduzierte Reibung und minimierte Schäden am Stickgarn
  • Minimierung von Fadenbruch
  • Reduzierung von Fehlstichen durch bessere Schlingenbildung
  • Verhinderung von Nadelauslenkung dank konischem Schaft, besonders bei dicht bestickten Mustern
  • Weniger Nadelbruch und damit längere Lebensdauer der Nadeln
  • Weniger Maschinenstandzeiten
  • Reduzierung von Schäden an Maschinenteilen, wie der Greiferspitze und der Stichplatte
  • Sehr präzise gestickte Randlinien durch gerades Einstechen der Nadel

 
 

Empfehlungen für Materialien, Dicken und Spitzen

MaterialEmpfehlung NadeldickeEmpfehlung Spitzenform
Gaze/Vliesstoffe/
Präparierte Pappe
NM 70–100
Schiffli SIZE 2/0–2
R (normale Spitze)
Gewebe aus Baumwolle,
Leinen, Polyester
oder Mischgewebe
NM 80–170
Schiffli SIZE 0–7
R (normale Spitze)
Grobe gewebte StoffeNM 80–130
Schiffli SIZE 0–4
STR (Spezialspitze für Stickerei)
Feine gestrickte StoffeNM 80–110
Schiffli SIZE 0–3
SUK (mittlere Kugelspitze)
Grobe gestrickte StoffeNM 90–130
Schiffli SIZE 1–4
STR (Spezialspitze für Stickerei)
NetzstoffeNM 80–110
Schiffli SIZE 0–3
STR (Spezialspitze für Stickerei)
TüllNM 80–110
Schiffli SIZE 0–3
SUK (mittlere Kugelspitze)
 

Durch die Wahl der geeigneten SCHMETZ Schiffli-Nadel können Sie in den meisten Fällen folgende Fertigungsprobleme vermeiden oder zumindest verringern:

 

Typische Probleme bei der Schiffli-Stickerei sind:

 

Materialbeschädigungen

 

Materialbeschädigungen im Bereich der Schiffli-Stickerei können vor allem bei Strickwaren oder dünnen Vliesstoffen auftreten. Verursacht werden diese häufig durch zu dicke Nadeln, die verwendet werden, um ein übermäßiges Auslenken der langen Schiffli-Nadeln zu verhindern. Auch die Verwendung ungeeigneter Nadelspitzen kann ein Problem darstellen.

 

Folgendes kann ebenfalls zu Problemen führen:

  • Ein zu locker eingespannter Stoff
  • Defekte oder abgenutzte Nadeln
  • Beschädigte Stickwerkzeuge, z.B. der Stoffdrücker, die Stichplatte oder ein Schiffchen

 
 

So können Sie diese Beschädigungen vermeiden:

  • Passen Sie die verwendete Nadeldicke Ihrem Stoff an.
  • Passen Sie auch die Art der Nadelspitze Ihrem Stoff an und überprüfen Sie diese auf Beschädigungen.
  • Ziehen Sie Ihren Stoff fest und überprüfen Sie Ihre Werkzeuge auf eventuelle Schäden.

 
 

Fehlerhaftes Erscheinungsbild der Schiffli-Stickerei

Fehlerhafte Schiffli-Stickereien können wie folgt aussehen:

  • Teilweise gestickte Stickmotive aufgrund von Fadenbruch
  • Unterschiedliche Lochgrößen oder Löcher im Bereich der Lochstickerei durch abgenutzte Bohrer
  • Querstreifen in der Stickerei
  • Sichtbarer Faden des Schiffchens auf der Oberseite
  • Verzerrtes Stickmuster
  • Unerwünschter Kräuseleffekt im Bereich der Stickerei

 
 

So können Sie solche Fehler vermeiden:

  • Tauschen Sie verschmutzte Fadenspulen aus.
  • Achten Sie auf optimale Fadenspannung.
  • Verwenden Sie einen Fadenwächter, um Fadenbruchstellen schnell zu finden.
  • Überprüfen Sie die Bohrer.
  • Korrigieren Sie die Fadenführung.
  • Achten Sie bei Strickwaren auf den Verlauf von Maschenreihe und Maschenstäbchen. Die Gewebefäden sollten nach dem Einspannen des Stoffes rechtwinklig verlaufen.

 
 

Nadelbruch

Nadelbruch kann folgende Probleme verursachen:

  • Beschädigte Materialteile im Bereich der Stickerei
  • Beschädigungen bei feinen Vliesstoffen
  • Maschenschäden in Gestricken
  • Verbleiben von gebrochenen Nadelteilen im Gewebe

 
 

So können Sie diese Probleme verhindern können:

  • Passen Sie die Nadeldicke dem Stoff an, um Nadelauslenkung oder Nadelbruch zu vermeiden.
  • Überprüfen Sie die Nadelspitze regelmäßig auf Beschädigungen.
  • Überprüfen Sie die korrekte Positionierung der Nadel.
  • Passen Sie die Stickwerkzeuge, wie den Stoffdrücker, die Stichplatte und den Stickfaden sowie das Material an.
  • Optimieren Sie die Fadenspannung.

 
 

Fehlstiche/Fadenbruch

Fehlstiche und Fadenbrüche werden durch Folgendes verursacht:

  • Falsche Fadenspannung
  • Falsche Fadenführung
  • Falsches Nadelsystem
  • Falsch eingepasste Nadel
  • Verwendung eines zu großen Stickfadens im Verhältnis zur Nadeldicke
  • Einstellung des Stoffdrückers zu hoch

 
 

So können Sie diese Fehler vermeiden:

  • Passen Sie die Stickfadenstärke an die Nadeldicke und den Stoff an, oder probieren Sie es mit einer Nadel mit einem größeren SA-Öhr.
  • Überprüfen Sie die korrekte Ausrichtung der Nadel.
  • Korrigieren Sie die Einstellung des Schiffchens.
  • Kontrollieren Sie die Teile der Fadenführung.
  • Optimieren Sie die Fadenspannung.
  • Verringern Sie die Stickgeschwindigkeit.
  • Tauschen Sie abgenutzte Stickwerkzeuge wie Fadenführungsteile, Stichplatte und Schiffchen aus.
  • Korrigieren Sie die Einstellung des Stoffdrückers.

 
 
 
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