Rundspitzen - Nadeln zur Verarbeitung von Textilien
Bei der Verarbeitung von Textilien spielt die Spitze eine wesentliche Rolle.
Runspitzen werden im Allgemeinen zum Vernähen von Geweben verwendet. Hierbei geht es darum, das Nähgut möglichst schonend und zerstörungsfrei zu durchdringen. Gewebefäden sollen verschoben und verdrängt werden, um den nötigen Platz zu schaffen, damit die Nadel durch das Material geschoben werden kann.
Aufgrund der verschiedenen zu vernähenden Materialien und deren Empfindlichkeit gibt es verschiedene Spitzenformen, die von sehr spitz bis zu sehr abgerundet gehen.
SCHMETZ bietet Ihnen sieben unterschiedliche Rundspitzen für Maschenware und Gewebe an, die mit ihren besonderen Eigenschaften zu einem perfekten Nähergebnis beitragen:
Hinweis:
Unabhängig von der Nadelspitze, die ausgewählt wird, muss das Material gut ausgerüstet und vernähbar sein. Genauer gehen wir auf dieses Thema bei "Häufige Nähprobleme" ein.
1. Normale Rundspitze „R"
Die normale Rundspitze ist für die meisten Nadelsysteme die Standardspitzenform und hat einen spitzkegeligen Anschliff. Bei der Systembezeichnung wird kein „R“ erwähnt.
Sie kann immer dann verwendet werden, wenn das Nähgut nicht beschädigt und keine anderen Nähprobleme durch sie hervorgerufen werden.
Anwendungen:
- leichtes Gewebe
- beschichtete Materialien; schwere gewebte Materialien wie z.B. Zeltplanen
- kaschierte Materialien mit weichem Kunststoff bzw. dünne Pappe
- Folien
- Leder-/Textilkombinationen
2. Spitze Rundspitze „SPI"
Nadeln mit einer spitzen Rundspitze „SPI" haben eine spitze, sehr schlanke Spitze, die Ihnen ein exaktes Durchstechen von dicht gewebten und beschichteten Materialien ermöglicht. Des Weiteren erhalten Sie mit dieser Spitze ein sauberes, einwandfreies Nahtbild und Nahtkräuseln wird minimiert.
Anwendungen:
- sehr dicht gewebtes Material wie z.B. Microfaser, Seide
- dünne, beschichtete Materialien
- dünne, glatte Materialien wie z.B. Taft
- Steppnähte für Oberhemdenverarbeitung (Oberhemdkragen, -manschetten, frontleisten)
- nicht umsponnene Elastomerfäden
- konfektionieren von Pelzen und Fellen
3. Rundspitze mit leicht verrundetem Körner „RRT"
Die Rundspitze mit leicht verrundetem Körner ist weniger anfällig für Grate als die normale Rundspitze „R", so können Sie Beschädigungen des Nähguts verringern und erhalten eine längere Standzeit der Nadel.
Anwendungen:
- leichte bis mittlere Gewebe
- feine bis mittlere Jeansmaterialien
- Leder-/Textilkombinationen
- technische Textilien
Highlights:
Sie erhalten die Nadel auch in Kombination mit GO-Design (Nadel mit extra großem Öhr): besonders geeignet für multidirektionales Nähen, Riegeloperationen und Stickerei zur Vermeidung von Fadenbruch und Materialschäden.
Im weiteren werden wir sogenannte Kugelspitzen betrachten. Sie unterscheiden sich im Radius der Abrundung oder imaginären Kugel an der Spitze der Nadel, der wiederum in einem festgelegten Verhältnis zur Nadeldicke steht. Dies bedeutet, dass die Kugel an der Spitze der Nadel auch mit zunehmender Nadeldicke wächst. Aus diesem Grund würde man tendenziell für dünne Nadeln eine größer definierte Kugelspitze wählen, während höhere Nadeldicken eher mit kleineren Kugelspitzen verwendet würden. Wie immer bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel.
4. Kleine Kugelspitze „SES"
Die kleine Kugelspitze verdrängt Gewebe- und Maschenfäden, sticht so direkt in die Zwischenräume ein und vermeidet Materialbeschädigung.
Anwendungen:
- feine bis mittlere Maschenware
- leichte Jeans-Materialien
- leichte, dicht gewebte Materialien
- mittleres bis schweres Gewebe
- kaschierte Materialien (Textil/Textil)
Highlight:
besonders geeignet für Jersey und Trikot
5. Mittlere Kugelspitze „SUK"
Nadeln mit einer mittleren Kugelspitze „SUK" haben eine noch stärker verrundete Spitze als die kleine Kugelspitze „SES".
Gerade bei Jeans erzielt dieser Spitzentyp besonders gute Ergebnisse, da sich die Spitze mit einer geringeren Kraftaufwendung durch das Material stechen lässt.
Anwendungen:
- mittlere bis grobe Jeansmaterialien
- grobe Maschenware
- Herstellung von Miederwaren
Highlights:
- beste Nadel für stone- und sandwashed Jeansqualitäten (insbesondere in dicken Nadeldicken)
- beste Nadel für die Herstellung von Miederwaren (insbesondere in dünnen Nadeldicken)
6. Große Kugelspitze „SKF"
Diese sehr stark verrundete Kugelform ermöglicht bei groben, weiten Maschen eine punktuelle Verdrängung, ohne die Materialfäden zu durchstechen.
Anwendungen:
- feine Elastikmaterialien mit umsponnenen Elastomerfäden
- grobe Maschenware
7. Spezial-Kugelspitze „SKL"
Die Spezial-Kugelspitze SKL ist eine Kombination aus einer sehr breiten und stark verrundeten Spitze. Diese Formgebung stellt eine größtmögliche und optimale Verdrängung der Materialfäden sicher; die Nadel sticht in die Materialzwischenräume ein und an den Elastomerfäden vorbei, ohne diese zu beschädigen.
Vor allem Lycrafäden können mit dieser Spitze besonders schonend verdrängt werden. Unterwäsche und Bademoden, lässt sich am besten mit der SKL-Spitze, ebenfalls in sehr feiner Nadeldicke, verarbeiten.
Anwendungen:
- mittlere bis grobe Elastikmaterialien mit umsponnenen Elastomerfäden
- sehr grobe Maschenware
Highlight:
beste Spitzenform für die Verarbeitung von Lycra